Grüner Star (Glaukom)
Allgemeines
Unter dem Oberbegriff Glaukom werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die meist mit einem erhöhten Augeninnendruck einhergehen und in späteren Stadien zu einem Verlust von Nervenfasern mit irreversiblen Sehstörungen und Gesichtsfeldausfällen führen. Am häufigsten ist das primär chronische Offenwinkelglaukom.
Das Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter. Deutschlandweit tritt es einschließlich seiner Vorstufen bei 2 % aller Personen ab dem 35. Lebensjahr auf. Jenseits des 75. Lebensjahres liegt die Häufigkeit bereits bei 7 – 8 %, jenseits des 80. Lebensjahres bei 10 – 15 %.
Unbehandelt kann diese Erkrankung zur Erblindung führen. Besonders heimtückisch ist dabei, dass man selbst keine Symptome bemerkt bis bereits ein deutlicher irreversibler Schaden am Auge entstanden ist.
Je früher ein Glaukom erkannt und therapiert wird, desto erfolgreicher kann das Sehvermögen erhalten werden. Daher empfehlen wir und der Berufsverband der Augenärzte ab dem 35. – 40. Lebensjahr eine Glaukomfrüherkennung regelmäßig durchführen zu lassen.
Untersuchungen
Bei bestehendem Glaukom muss regelmäßig eine Kontrolle von Augeninnendruck, Gesichtfeld und Augenhintergrund erfolgen.
Ein wichtiger Parameter ist die Messung des Augeninnendruckes, der typischerweise bei Glaukompatienten erhöht ist. Dies erfolgt bei uns in der Regel durch eine schmerzfreie, berührungsfreie Messung durch einen Luftstoß mit dem Non-Contact-Tonometer.
Zu unserer Standardvorsorgeuntersuchung gehört die FDT-Perimetrie (Frequenzverdoppelte-Gesichtsfeldkontrolle). Diese computergesteuerte Gesichtsfelduntersuchung ist hochspezifisch für die Glaukomfrüherkennung und kann bereits diskreteste Veränderungen im Gesichtsfeld erkennen, bevor diese in den Standardgesichtsfeldern erkennbar sind.
Unsere Ärzte untersuchen mittels optischer Kontrolle ihren Sehnerv (Papille) am Augenhintergrund, um einen möglichen Verlust von Sehnervenfasern zu entdecken.
Weiterführende Untersuchungen
Manchmal sind zusätzliche Untersuchungen sinnvoll, um die Diagnostik zu vervollständigen und die Therapieentscheidungen zu optimieren. Dazu gehören:
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Hornhautdicke einen wesentlichen Einfluss auf die Messung des Augeninnendruckes hat. Um die Fehlerquote zu minimieren, ist die Hornhautdickenbestimmung (Pachymetrie) somit eine sinnvolle Zusatzuntersuchung.
Die modernste Möglichkeit der Diagnostik und der Verlaufskontrolle des Glaukoms ist die OCT der Papille. Bei dieser schmerzfreien, kontaktlosen Untersuchungsmethode wird zusätzlich zur Vermessung der Sehnervenoberfläche noch eine Schichtaufnahme mit Bestimmung der Dicke der Nervenfaserschicht der Netzhaut gemacht. Dies ermöglicht eine noch genauere Verlaufsanalyse und kann selbst kleinste Defekte im Nervenfaserpolster detektieren.
Behandlung
Was kann man tun, wenn bei mir ein Glaukom diagnostiziert wurde?
Unsere Ärzte werden Sie in diesem Fall individuell beraten. Prinzipiell gibt es verschiedene Therapieoptionen, deren Ziel es ist, Ihren Sehnerv und damit Ihr Gesichtsfeld zu erhalten, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Entscheidend für den Therapieerfolg ist die regelmäßige augenärztliche Kontrolle.
Durch in der Regel gut verträgliche Augentropfen kann der Augeninnendruck zuverlässig gesenkt werden. Die Augentropfen sollten Sie unbedingt regelmäßig nach Anweisung Ihres behandelnden Arztes applizieren. In der Regel handelt es sich hierbei um eine lebenslange Behandlung.
Bei dem Vorliegen eines Engwinkel-Glaukoms kann zur Verbesserung des Flüssigkeitsaustausches zwischen Hinter- und Vorderkammer des Auges eine YAG-Iridotomie durchgeführt werden. Hierbei wird mit dem Laser eine winzige Öffnung in die Regenbogenhaut gemacht.
Operation
Sollten die oben aufgeführten therapeutischen Maßnahmen nicht ausreichen, ist ggf. eine Operation erforderlich. Unsere Ärzte beraten sie hierüber individuell.