Netzhaut
Gutes Sehen ist nur mit einer gesunden Netzhaut möglich
Scharfe Bilder entstehen nur, wenn die Netzhaut fest an ihrem lebenswichtigen Hintergrund anliegt. Im Laufe des Lebens verändert sich der Glaskörper und hebt sich von der Netzhaut ab. Dabei löst er einen Zug auf die Netzhaut aus, der zu Netzhautlöchern, Netzhautrissen oder Netzhautablösungen führen kann.
Allgemeines
Die Netzhaut kleidet den Augapfel aus und beinhaltet die Sinneszellen (Zapfen oder Stäbchen). Nur mit einer intakten Netzhaut ist Sehen möglich. Diese hauchdünne Schicht kann verschiedene Erkrankungen aufweisen. Die man selbst im Anfangsstadium oft nicht bemerkt.
Erkrankungen
Die Makula (Gelber Fleck) beinhaltet das Sehzentrum und ist für das zentrale scharfe Sehen verantwortlich. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes aber auch ein hoher Blutdruck können die Netzhautgefäße schädigen und zu Veränderungen an der Netzhaut führen. Oft bleibt dies im Anfangsstadium von Patienten unbemerkt. Daher sind jährliche Kontrollen empfehlenswert. Netzhautlöcher und -risse können zu einer Netzhautablösung führen. Diese können die Sehfähigkeit bedrohen und müssen umgehend behandelt werden. Symptome und Risikofaktoren finden Sie in der rechten Spalte.
Diagnostik
Um Erkrankungen der Netzhaut beurteilen zu können, muss die Pupille mit Augentropfen erweitert werden. Sie dürfen anschließend nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen (selbst Autofahren, Motorrad, Fahrrad)! Bitte planen Sie das bereits vor Ihrem Besuch bei uns ein. Unsere Augenärzte werden Ihren Augenhintergrund ausführlich untersuchen.
Unsere Ärzte beurteilen mittels optischer Kontrolle mit dem Mikroskop Ihren gesamte Augenhintergrund von der Netzhautmitte (Makula) bis in die Peripherie, um mögliche Veränderungen (Drusen, Pigmentunregelmäßigkeiten, Blutungen, Netzhautlöcher, …) zu entdecken.
Zu unserer Standardvorsorgeuntersuchung gehört die Fotodokumentation Ihres Augenhintergrundes. Dadurch ist es möglich, das Voranschreiten einer Erkrankung besser zu kontrollieren und die Therapie anzupassen.
Bei vermuteten oder schon erkennbaren krankhaften Befunden sind ggf. noch weitere Untersuchungen erforderlich, um Ihnen eine bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Ihr Arzt berät Sie gerne.
Bei dieser hochmodernen Untersuchungstechnik wird die Netzhaut mit einem schwachen Laserlicht abgetastet. Dabei misst ein Computersystem die Reflexionen der Lichtsignale an den verschiedenen Netzhautstrukturen und wandelt diese in detailreiche Schnittbilder mit hoher Messgenauigkeit um. Man erhält einen Einblick in die verschiedenen Netzhautschichten und kann auch kleinste Veränderungen in der Tiefe der Netzhaut entdecken und vermessen.
Die OCT-Angiographie ist eine neue Methode zur Darstellung durchbluteter Netzhaut- und Aderhautgefäße ohne Applikation eines Kontrastmittels. Sie ermöglicht eine dreidimensionale hochauflösende Darstellung dieser Gefäßsysteme. Davon erwartet sich die aktuelle Forschung zusätzliche Diagnostik-Möglichkeiten beispielsweise bei feuchten Makuladegenerationen. Als erste Praxis in Heilbronn und Umgebung haben wir die OCT-Angiographie eingeführt.
Bei Verdacht auf eine feuchte AMD und bei Gefäßerkrankungen z.B. bei Diabetes, Hypertonie oder Gefäßverschlüssen kann eine genauere Abklärung mittels Fluoreszenz-Angiographie erforderlich sein. Bei diesem Untersuchungsverfahren wird ein Farbstoff in eine Armvene gespritzt. Dieser verteilt sich über das Blut im ganzen Körper. Mit einer speziellen Funduskamera werden Aufnahmen vom Augenhintergrund gemacht. Dadurch werden auch undichte Gefäße oder Gefäßneubildungen sichtbar, die genau lokalisiert und deren Ausdehnung exakt bestimmt werden kann. Dies ist vor allem zur Therapieentscheidung wichtig.